... manchmal muss man von der klassischen route abweichen und die "wild side" betreten: es öffnen sich welten, die nur wenige vor einem gesehen haben. der innere drang "discover and explore" lässt mich eine wahre expedition in entlegene, winterliche regionen wagen. inseln im nördlichen weddell meer auf der suche nach den majestätischen kaiserpinguinen.
diese reise ist gänzlich anders: hier steht man nicht an deck und die "sehenswürdigkeiten" rauschen nur an einem so vorbei. nein, hier peitscht das meer, hier wechselt die wetterlage extrem schnell, hier lässt der schneesturm die welt ums schiff in sekundenschnelle verschwinden, hier ist die luft sehr trocken, hier wehen beißende winde, alles reizt die haut. eine gewaltige natur umringt einen, gigantische tafelberge verlieren jeglichen maßstab, mittendrin überraschend aus dem wasser springende pinguine. es ist eine welt für sich, als wäre ich auf einem anderen planeten gelandet.
... aufregend und doch sehr, sehr nervenaufreibend. nicht immer spielen die bedingungen mit, das bekam ich diesmal stark zu spüren, das nagt an der eigenen verfassung, die geduld im warten wird nicht belohnt und auch ein weiteres mal heißt es wiederum nein, das geht nicht. brüchiges eis, heftige stürme verhindern sehnsuchtsvolle wünsche und auch die freude über das tatsächlich gesehene und erlebte (alles knetmännchen hier) fällt in diesen momenten schwer. doch tief in mir fühle ich wie sehr ich dafür belohnt wurde, diese strapaze zu diesen zarten und zugleich äußerst toughen geschöpfen aufgenommen zu haben. sie haben mich wahrgenommen und sind neugierig auf mich zu gelaufen als wollten sie mir sagen, guck wir sind echt und uns gibt es wirklich. der gewagte schritt in diese welt ein geschenk für die ewigkeit.