... welkoam: die robbenbabies sind da. stand 17.12.2021: 618 jungtiere
coming soon :))
... zum frühling kommen die basstölpel wieder in scharen zur brutkolonie am lummenfelsen auf helgoland. die bruterfahrenen paare können es gar nicht erwarten, den partner wiederzusehen und kommen sogar schon wesentlich früher zurück und beziehen ihre nester wie frühbucher der saison. die nester werden jedes jahr wieder bezogen, ausgebessert und aufgestockt. abstände zu den nachbarn sind leicht zu ziehen, die schnabelhackweite ist auch unter den basstölpeln ein gern genommenes maß. die nähe untereinander ist jedoch nicht immer erträglich und der neid unter den vögeln sehr groß. aggressiv wird alles verteidigt, ja alles, es geht immer ums ganze, rivale, partner, nest in exponierter lage, nistmaterial, steinchen für steinchen wird verteidigt. zu recht, kaum wird das nest verlassen, stürzen sich die nachbarn auf die materialien. besonders begehrt sind die bunten, reißfesten strippen, die dolly ropes, die sie zu hunderten irgendwo im meer finden.
kaum haben sich die paare gefunden, wird geschnäbelt. die sonne scheint und für ein paar minuten kehrt ruhe ein. innehalten, den kopf ins gefieder stecken. herrlich und so schön aneinander geschmiegt. ein verträumter anblick .. wäre da nicht diese störende strippe unter dem bauch. so ein bißchen piekst sie auch. was ist dies bloß ??
eigentlich haben sie es sich bestimmt schon öfter gefragt, doch immer wieder schleppt irgendeiner diese strippen an. wo gibt es die nur ?? dort müssen ja ganz viele rumliegen. irgendjemand schmeißt sie anscheinend weg und hier werden sie gut und gerne benötigt. in der brutkolonie gibt es keinen nachbarn, der sie nicht hat, farblich abgestimmt auf den helgoländer felsen in orange, einige haben auch welche in blau gefunden, ganz passend zur markanten iris der partnerin. und wiederum gibt es auch einige, die sogar mächtig damit angeben und mit den ergatterten schlaufen im schnabel gleich 10x um den felsen fliegen. solche angeber, solche! bloß nicht die schlaufe verlieren schließlich gucken ja alle gerade her, fällt sie doch runter findet sie .. leider .. ein anderer, so ein tölpel !
... "irgendwo ins grüne meer hat ein gott mit leichtem pinsel, lächelnd, wie von ungefähr, einen fleck getupft: die insel" .. james krüss schwärmt über seine heimat helgoland
... mit zweitem anlauf ging es in die ausklingende wintersaison auf die insel. orkan- und sturm-serie hinter mich lassend, gelang der sprung auf die insel. so schaute ich den kegelrobben beim sich häuten zu, belagern sie gerade wieder zum fellwechsel die strände der düne. in dieser zeit leben sie von ihren fettreserven, dem "blubber", und gehen nur bedingt auf fischjagd, so entsteht ganz leicht der eindruck, sie liegen nur am strand herum und genießen den sonnenschein, ganz harmlos und träge als wären sie keine wilden raubtiere sondern niedliche plüschtiere. doch der schein trügt. man kann mit abstand die tiere beobachten und auch einfach mal ein bißchen "blubbern" ..!
ich begrüßte und freute mich besonders über die "frühbucher" der saison, viele basstölpel waren bereits in ihrer brutkolonie angekommen und nahmen auf ihrer bühne am lummenfelsen platz: vorhang auf für eine weitere brutsaison. langweilig war es hier nicht: begrüßungsrituale wie "zum himmel sehen", verbeugungen wie auch aggressives verteidigen der nester und nistmaterial. als neugierige besucherin schimpfte ich mit ihnen und nahm ihnen so manche greifbare strippe dieser bunten "dolly ropes" wieder weg, verdutzte blicke unter den vögeln. ich hoffe, sie haben es irgendwann verstanden das dieses reißfeste material schlecht für sie ist ..! bei schlechterem wetter verschwanden einige wieder kurzzeitig aufs meer, jeden tag war es anders und mit jedem tag kamen mehr hinzu. sonne, wolken und auch regenschauer brachten mir spannendes wechselhaftes fotowetter; beeindruckend bei sturm abends oben auf dem felsen zu stehen, auf einmal brachen alle basstölpel auf, der ganze himmel war voller vögel und ab aufs meer in richtung der dunklen wolken .. irre.
... roter felsen im blauen meer. "deät lun" mitten in der nordsee: umringt vom felswatt, hummer versteckt im tangwald, bunte hummerbuden aufgereiht am hafen, sandstrand jenseits der reede, weißer sand so weit und fein, gepachtet von wilden kegelrobben mit neugier und spiel. roter feuerstein so begehrt doch so versteckt im stein.
markant der rote felsen -zerbombt, gesprengt, geprägt- mit emporragenden felstürmen, einer noch verharrt hartnäckig im wind. seevögel auf den felsbändern am lummenfelsen, zu tausenden brüten sie auf steiler kant, der felsen so weiß wie das federkleid. ein spektakel am tage, eine stille bei nacht. einsamer felsen im leuchtenden meer.